Dienstag, 11. November 2008

Johnny Cash singt Deutsch


„Man in Black“ hat etwa 500 Songs geschrieben, mehr als 53 Millionen Tonträger verkauft und wurde mit 15 Grammy Awards ausgezeichnet.
Schon im Alter von fünf Jahren arbeitete Cash auf den Baumwollfeldern.
Johnny Cash hatte sechs Geschwister: Roy, Louise, Jack, Reba, Joanne und Tommy. Sein zwei Jahre älterer Bruder Jack starb im Mai 1944 im Alter von 14 Jahren bei einem Unfall mit einer Kreissäge.

1950 ging Cash zur Air Force und wurde ein Jahr später als Funker auf einem Abhörposten in Landsberg am Lech in Bayern stationiert. Hier gründete er seine erste Band, die Landsberg Barbarians (die Landsberger Barbaren), eine Verballhornung der Zeitung der Air Force Base, der Landsberg Bavarian (Landsberger Bayern). Cash schrieb hier auch den Folsom Prison Blues, nachdem er den Film Inside the Walls of Folsom Prison gesehen hatte.
Der Legende nach soll Johnny Cash in Landsberg der erste Mensch im Westen gewesen sein, der vom Tod Stalins erfuhr. Tatsächlich hatte seine Einheit lediglich die Aufgabe, die russischen Funksprüche aufzuzeichnen. Verstehen konnte Cash diese nicht, denn er sprach kein Russisch.

Nach Beendigung seiner Militärzeit in Deutschland mit dem Rang eines Oberfeldwebels zog Johnny Cash 1954 nach Memphis (Tennessee) und heiratete Vivian Liberto. Aus dieser Ehe stammen seine Töchter Rosanne (* 1955), Kathleen (* 1956), Cindy (* 1959) und Tara (* 1961).

Anfang der 60er Jahre erschienen einige Konzeptalben von Johnny Cash, unter anderem im September 1964 das wütende Bitter Tears, auf dem sich das Aufkommen der amerikanischen Indianerbewegung und die zunehmende Empörung über den Umgang der US-Amerikaner mit den Ureinwohnern des Landes niederschlagen. Auf diesem Album verwendet Cash Stammestrommeln und indianische Gesänge, identifiziert sich mit den Unterdrückten und bezichtigt die US-amerikanischen Präsidenten des Betruges an den Indianern. Ein Höhepunkt des Albums ist The Ballad of Ira Hayes, eine Hymne an den gleichnamigen indianischen Kriegshelden, der als bettelarmer Alkoholiker starb. Mit diesem in kommerzieller Hinsicht riskanten Projekt begründete Cash bei der aufkommenden Protestbewegung und der damit verbundenen Subkultur seinen Ruf als glaubwürdiger Künstler.

Anfang Oktober 1967, nachdem er mehrere Tage nicht gegessen und geschlafen hatte, zog Cash sich in die Nickajack-Höhle in der Nähe von Chattanooga zurück und legte sich dort hin, um zu sterben. Er schrieb in seiner Autobiographie, dass ihm dort irgendwann klar wurde, dass er seinen Todeszeitpunkt nicht selbst bestimmen könne. Zitat: „Ich würde sterben, wenn Gott die Zeit für gekommen hielt, und nicht, wenn ich es wollte.“

In den frühen 70ern begann Cash, nur noch in schwarzer Kleidung aufzutreten, was ihm den Beinamen „Man in Black“ einbrachte. Seine Kleidung stand in starkem Kontrast zu den sonst üblichen farbenfroh-kitschigen Hemden der Country- und Western-Musiker dieser Zeit. Im Juni 1971 veröffentlichte Cash den gleichnamigen Song, um seinem Publikum zu erklären, warum er nur noch Schwarz trug:
"Ich trage Schwarz für die Armen und die Unterdrückten, die im Elendsviertel der Stadt leben und Hunger, aber keine Hoffnung haben, ich trage es für den Gefangenen, der längst für sein Verbrechen gebüßt hat, aber immer noch einsitzt, weil er ein Opfer seiner Zeit ist."

Johnny Cash wurde 1992 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen und galt für viele jüngere Rockmusiker nach wie vor als Ikone, obwohl er seit Anfang der 90er Jahre keine nennenswerten Alben mehr veröffentlicht hatte. So schrieb die irische Rockband U2 für Cash den Song The Wanderer, den er für ihr 1993 veröffentlichtes Album Zooropa einsang.

Cash starb am nächsten Tag, dem 12. September 2003, im Alter von 71 Jahren im Baptist Hospital in Nashville an Lungenversagen.

Barbara singt Deutsch

Monique Serf wurde als zweites von vier Kindern einer jüdischen Familie in Paris geboren. Ihr Vater war Elsässer, ihre Mutter kam aus Odessa. Als sie 10 Jahre alt war, floh sie mit ihren Angehörigen aus dem von Deutschland besetzten Teil Frankreichs. Nach verschiedenen Zwischenstationen kam sie im Juli 1943 in die südwestfranzösische Landgemeinde Saint-Marcellin (Département Isère). Dort musste sie sich bis 1944 vor dem Zugriff des mit Nazi-Deutschland kollaborierenden Vichy-Regimes verstecken. Nach der Befreiung, die sie in einer Pension in Le Vésinet (Département Yvelines) bei Paris erlebte, hörte sie ein Musiklehrer in der Nachbarschaft singen und beschloss, ihr Talent zu fördern. Sie erhielt Gesangs- und Klavierunterricht. 1947 immatrikulierte sie sich am Pariser Konservatorium und studierte klassische Musik bei dem Tenor Gabriel Paulet. Ihre ersten musikalischen Gehversuche unternahm sie Ende der 1940er Jahre im Kabarett La Fontaine des Quatre Saisons in Paris. Von 1950 bis 1952 lebte sie in Brüssel, wo sie in Künstlerkreisen verkehrte und vor Freunden Chansons von Édith Piaf, Juliette Gréco und Germaine Montéro sang. Nach ihrer Rückkehr nach Paris lernte sie Jacques Brel und später auch Georges Brassens kennen, mit deren Liedern sie auftrat. Nebenbei schrieb sie aber auch schon eigenes Material, das sie in ihrem Programm verarbeitete. 1957 nahm sie in Brüssel eine erste Single auf. Erst Anfang der 1960er Jahre kam ihre Karriere richtig in Schwung. Der große Durchbruch kam 1965 mit dem Album Barbara chante Barbara. Im Juni 1964 kam Barbara im Rahmen eines Gastspiels ins Junge Theater Göttingen. Als sie die Bühne betrat und sah, daß "nur" ein Klavier bereit stand, verließ Barbara entsetzt die Bühne und verweigerte ihren Auftritt. Barbara galt als extrem extravagant und bestand bei ihren Konzerten auf einen Flügel von Steinway. Nach 2 Stunden Warten schleppten Studenten einen Steinway-Flüge auf die Bühne. Barbara, die niemals deutsch singen wollte, war so ergriffen, daß sie bei ihren zweiten Konzert in Göttingen tobenden Beifall auslöste, als sie 10 Lieder in deutscher Sprache vortrug. Ihre dort gesammelten Eindrücke verwendete sie im Chanson "Göttingen", einem Beitrag für die Völkerverständigung. Das Stück ist in Frankreich sehr beliebt und leistete so einen bedeutenden Beitrag zur deutsch-französischen Verständigung und insbesondere zur Bekanntheit Göttingens in Frankreich. 1967 veröffentlichte Barbara ein Album mit deutschen Versionen einiger ihrer Chansons (Barbara singt Barbara). Etliche deutsche Fassungen ihrer Lieder liegen von Walter Brandin und Didier Caesar vor (Göttingen, Eine winzige Kantate, Die Einsamkeit).
Am 15. September 1
989 erhält sie von Präsident Mitterand die Ehren-Medaille "Chevalier de la Legion D Honneur" verliehen.
1997 faxt ihr Georges Moustaki den Text eines Chansons und äußert den Wunsch, es gemeinsam mit ihr zu singen. Sie antwortet ihm, da sie nicht mehr singt. [Anm.: das Chanson "Odeon" hat George Moustaki 2003 selbst auf CD herausgebracht und Barbara gewidmet.
Barbara wird am Montag, dem 24. November 1997 um 3 Uhr morgens vom Rettungsdienst ins Krankenhaus von Meaux gebracht und anschließend ins amerikanische Krankenhaus von Neuilly verlegt, wo sie um 16 Uhr 10 nach den schon mehrfach verübten Suizid Versuchen stirbt.

Barbara, wird in Frankreich auf eine Stufe mit Jacques Brel, Yves Montand, Leo Ferre, Edith Piaf oder Juliette Greco gestellt.

Interesse: http://www.megaupload.com/de/?d=GSDITST5